Hinter dem Scheunengebäude des Landhauses haben wir im Jahre
2004 neben dem ehemaligen Hühnerstall einen „Backes“ errichtet.
Die Konstruktion orientiert sich in wesentlichen Punkten
an Bauplänen alter Westerwälder Gemeindebackhäuser.
Das Gebäude
Für den Bau des Gebäudes wurde als Baumaterial Grauwacke verwendet, eine in
der Gemarkung weit verbreitete Gesteinsart.
Die Mauerdicke liegt zwischen 40 und 50 cm.
Als Fugenmaterial diente ein Gemisch aus Rheinsand, Trasskalk und Trasszement.
Aufgrund der Lage und des angrenzenden Gebäudes kam als Dachform
nur ein Schleppdach in Betracht. Der großzügige Dachüberstand auf der Westseite
dient als Schutz für dort zu lagerndes Brennholz zum Befeuern des Ofens.
Die Unterkonstruktion
Der Backofensockel steht auf einer stahlbewehrten Betonplatte.
Die Außenmauern des Backofens haben keine feste Verbindung zum Ofenraum.
Sie bestehen aus alten Mauerziegeln, die vom Abriss des ehemaligen gemeindlichen
Schwinghauses (Gebäude zum händischen Ausdreschen des Getreides) stammen. Es
handelt sich um Ziegel, die vor ca. 140 Jahren in der Gemarkung Gehlert gebrannt
wurden.
In einer Höhe von etwa 85 cm wurde die Unterkonstruktion
des Backofenbodens angelegt. Auf einer ebenfalls mit den Außenmauern nicht fest
verbundenen Betonplatte befindet sich eine etwa 15 cm dicke Sandschüttung, darüber
eine Lage Mauerziegel.
Der komplette Ofen ist aus Schamottsteinen gemauert.
Der auf einer dünnen Sandschicht verlegte Backofenboden
besteht aus Platten (30x30x7 cm), die eine Steigung von etwa 11 cm bezogen auf
die Gesamtlänge (180 cm) aufweisen. Auf der Platte stehen die 28 cm hohen Außenwände
des Ofens.
Die Ofenkuppel besteht aus länglich verlegten Ziegeln und
ist zur Längsseite mit einem Metallrahmen gesichert. Sie hat in der Mitte eine
lichte Höhe von 42 cm und fällt nach allen Seiten hin ab. Hierbei diente Sand
als Hilfsmittel bei der Modellierung der Kuppel.
Am Ende des 140 cm breiten Ofeninnenraumes führen zwei
Öffnungen (12x22 cm) nach oben, an die sich die nach vorne über die Ofenkuppel
führenden Rauchkanäle anschließen.
Als Isolierung der bestehenden Ofenkuppel nach oben und
zur Seite sind eine dünnere und eine dickere Lehmschicht mit Strohbeimischung
eingebracht. Zwischen beiden Schichten befindet sich eine Zwischenlage aus Mauerziegel.
Diese Konstruktion ermöglicht eine optimale Wärmenutzung und führt die Rauchgase
über zwei handbedienbaren Schieber schließlich in den Schornstein. Dieser verjüngt
sich im Innenmaß von einem Durchmesser von 40x60 cm auf 20x20 cm.
Metalltüren schließen den Backofen sowie den Kontrollschacht
für Rauchkanäle und Schornstein ab.
Bei Interesse stellen wir unseren Hausgästen den Ofen incl. Brennmaterial und
notwendiger Gerätschaften
gegen einen Unkostenbeitrag von 15 Euro zur Verfügung.